Menschen, die alleine wohnen und keinen Partner oder Kinder haben, kennen die Situation, manchmal einfach zu Hause zu sein und keine Menschenseele zu sehen. Doch dieser Zustand ist dann allerdings freiwillig – anders als in der aktuellen Situation, in der die Bundesregierung eine Kontaktsperre auferlegt hat, um die Corona-Pandemie einzudämmen.
Kontaktverbot, Quarantäne, Home-Office – derzeit befinden wir uns in einer völlig neuen Situation. Die meisten Menschen kennen es gar nicht, von heute auf morgen allein zu sein und die Einsamkeit zu spüren. Viele haben sogar Angst vor der Isolation. In dieser Situation ist es Experten zufolge wichtig, sich den Unterschied zwischen Alleinsein und der Einsamkeit gewahr zu machen. Einsamkeit ist kein Zustand, sondern ein Gefühl. Man ist also allein und fühlt sich einsam. Wer auch sonst allein ist, tut sich vor allem jetzt leichter. Menschen, die Terminstress haben, tun sich zu Beginn der Isolation zwar leichter, sind manchmal sogar froh um die Zwangspause – fallen dann aber in ein Loch.
Sich diese Situation zu erleichtern, ist reine Kopfsache. Allein positive Gedanken können schon eine kleine Hilfe gegen den drohenden Lagerkoller sein. Es geht darum, das Mindset zu ändern und Begriffe wie „Kontaktverbot“ oder „ich muss zu Hause bleiben“ in „Schutzverordnung“ oder „Einschränkungen zur Vorsorge“ zu ändern.
Wichtig ist es auch, den Tag dennoch zu strukturieren, um eine neue Routine einzugewöhnen. Dazu gehören zum Beispiel banale Dinge wie das Aufstehen zu festen Uhrzeiten, sich auch anzuziehen. Kleider machen Leute, und es macht ein gutes Gefühl, „ausgehfein“ zu sein. Wer den ganzen Tag im Jogginganzug auf der Couch verbringt, fühlt sich schnell verlottert. Es empfiehlt sich, gezielt zu überlegen, was es im Haushalt noch zu tun gibt, wozu man sonst noch nicht gekommen ist: Schrank ausmisten, ein Buch lesen, mit einer DVD einen neuen Sport anfangen oder eine Sprache lernen sind nur einige Beispiele.
Wenn dennoch Ängste aufkommen, sollte niemand alleine bleiben. Gut ist es, diese Ängste dann ganz unzensiert zu Papier zu bringen, aber sich auch zu hinterfragen, ob man sich gerade selbst Angst macht oder ob es die Situation ist. Diese Ängste sollten auch kommuniziert werden – sei es, sie werden mit dem Partner, der Familie oder mit einem professionellen Berater besprochen. Dafür eignet sich in Zeiten von Corona auch die Telefonseelsorge.
Auch die Natur bietet Helfer gegen Angst und Unruhe. Vor allem, wenn sie die Betroffenen so in ihrem Alltag einschränken. Baldrian kann gegen Schlafstörungen, Angstzustände oder Nervosität helfen und ist in verschiedenen Formen erhältlich: als Tablette, Tinktur oder Tee. Auch Melisse beruhigt bei nervös bedingten Einschlafstörungen und regt den Appetit an. Hopfen wird zur Beruhigung bei Unruhe, Angst und Spannungszuständen sowie bei Schlafstörungen angewendet. Das natürliche Mittel enthält Bitterstoffe, die beruhigend wirken und Bakterien abtöten.
Gegen den Corona-Blues empfiehlt es sich aber auch, sich regelmäßig – auch alleine – an der frischen Luft zu bewegen, um den Kopf freizubekommen und neue Energie zu tanken. Die Frühlingssonne leistet dazu ebenfalls ihren Beitrag.
Kommentar schreiben