Der Honig ist beinahe so alt wie die menschliche Kultur an sich. Schon in der Steinzeit nutzte der Mensch Honig als Nahrungsmittel, wie es 9000 Jahre alte steinzeitliche Höhlenmalereien mit „Honigjägern“ zeigen. Er war zunächst das einzige Süßungsmittel. Der von wildlebenden Bienenvölkern stammende Honig wurde auch als Köder bei der Bärenjagd eingesetzt. Australische Petroglyphen zeigen, dass die Aborigines bereits in vorgeschichtlicher Zeit Buschhonig von stachellosen Bienen sammelten.
Auch in der Literatur und Mythologie spielt der Honig eine herausragende Rolle. So wird der germanische Gott Heimdall, der Wächter der Götter und Hüter der Brücke Bifröst (den Regenbogen), die von Midgard (der Welt der Menschen) nach Asgard (die Welt der Götter) führt, als großer Anhänger des Honigweins (Met) vorgestellt. Heimdall residiert in der Burg Himinbiörg und „trinkt in wonnigem Hause / Da selig den süßen Met“, wie es in der berühmten Dichtung „Grimnismal“ heißt. Der Honigwein als Getränk der Götter also!
Überhaupt ist der Met bei den Germanen eng mit dem Reich der Götter verknüpft. Herausragende Krieger, die Einherjer, fahren nach ihrem Tod nach Walhalla auf, eine prächtige Halle mit 540 Toren im Palast Valaskjalf des Götterfürsten Odin, durch die je 800 Krieger nebeneinander einziehen können, vergnügen sich nach Tagen voller Zweikämpfe abends beim Met, der ihnen von Walküre gereicht wird. Der Met ist in der altnordischen Kultur und Mythologie Trank und Geschenk der Götter und wurde nicht nur auf Feiern in großen Mengen getrunken, sondern diente als Trank der Götter in kultischen Handlungen. Die „Edda“, die altnordische Götter- und Heldendichtung, enthält daher detaillierte Beschreibungen von regelrechten Trinkgelagen und den Folgen am nächsten Tag – die Gelage waren wegen des Hintergrundes aber eben nicht nur „Besäufnisse“, sondern oftmals auch Opferhandlungen.
Auf Honigdiebstahl standen zu frühester Zeit harte Strafen
Verfahren zur Herstellung von Wein waren im alten Ägypten und Vorderasien bereits um 3500 vor Christus bekannt, Metgewinnung hat eine etwas ältere Tradition. Der Honig wurde nämlich nicht nur gegessen, sondern auch als Konservierungsmittel für leicht verderbliche Nahrungsmittel gebraucht. Oft hatte man Honig mit einem hohen Wassergehalt verwendet oder an einem feuchten Ort gelagert. Honig war übrigens ein Teil der mittelalterlichen Abgaben (Honigzehnt) und eine wertvolle Ware des regionalen und des Fernhandels. Auf Honigdiebstahl und Bienenraub standen schon zu frühester Zeit harte Strafen.
Natürlich wird der Honig seit Menschengedenken nicht nur getrunken, sondern auch gegessen – bis heute! Der Pro-Kopf-Verbrauch beträgt in Deutschland etwa ein Kilogramm pro Jahr, komplette Honigwaben, also Wachs mit Honig und Brut, dienen in Afrika und bei sonstigen Naturvölkern als Nahrungsmittel. Honige verschiedener botanischer Herkunft unterscheiden sich nicht nur in Geschmack, Geruch und Farbe voneinander. Auch das Spektrum an Wirkstoffen ist für jede Nektar oder Honigtau erzeugende Pflanze typisch.
Heilwirkung von Honig seit langer Zeit bekannt
Apropos Wirkstoffe: Neben anderen Bienenprodukten wird Honig auch in der Naturheilkunde im Rahmen der Apitherapie als Heilmittel eingesetzt. Als Apitherapie wird die medizinische Verwendung der Bienenprodukte, hauptsächlich Propolis, Bienengift, Honig und die Bienenluft bezeichnet. Auch dieser Einsatz hat eine lange geschichtliche Tradition. Die konservierende und „reinigende“ (entzündungshemmende) Wirkung von Honig war bereits im Altertum bekannt und auch im Hochmittelalter wurde Honig dementsprechend therapeutisch unter anderem als Wundheilmittel genutzt. Seine komplexe Wirksamkeit für den Energiehaushalt, die Anregung der Herztätigkeit, der Entwässerung, der Blutdrucksenkung etc. machten den Honig zusätzlich zu einem beliebten Heil- und Stärkungsmittel.
Auch in der Volksmedizin war Honig immer schon ein vielgebrauchtes Universaal-Hausmittel und wurde gegen Augenkrankheiten und Wundentzündungen, Schwindsucht, Husten, Hautleiden, Mundgeschwüre, Gelbsucht, Durchfall und Verstopfung, als Aphrodisiakum, zur Erleichterung der Geburt und als erste Nahrung Neugeborener eingesetzt. Im Aberglauben wurde Bienen und ihren Produkten dämonenabwehrende Kraft zugesprochen, mit Honig zubereitetes Backwerk half von daher gegen allerlei durch böse Geister verursachte Übel und Krankheiten.
Premiumhonig aus Neuseeland
Ein ganz besonderes Produkt ist der Manuka-Honig. Das ist ein von Honigbienen aus dem Blütennektar der Südseemyrte (Manuka) erzeugter Honig, der traditionell als Naturheilmittel verwendet wird. Die neuseeländischen Ureinwohner behandeln seit vielen Jahrhunderten Verletzungen mit der in Neuseeland und Australien wildwachsenden Manuka-Pflanze. Manuka-Honig gilt als so wertvoll, dass selbst viele Promis auf ihn schwören. So ölt beispielsweise Ed Sheeran damit seine Stimme. Scarlett Johansson trägt ihn sich auf´s Gesicht auf und bei Gwyneth Paltrow steht er in der Küche – für alle Fälle. Gerade bei Schauspielerinnen und Popstars, die auf ihren Körper achten, ist er sehr beliebt. Nur wenige Wochen im Jahr dauert die Blütezeit der Manukapflanze an. Die Erntemenge ist daher begrenzt und unterscheidet sich von Jahr zu Jahr aufgrund der saisonalen Bedingungen der Natur. Manuka-Honig schmeckt kräftig und würzig und kann wie heimischen Honig verwendet werden, ob pur gelöffelt, als Brotaufstrich oder zum Süßen von Getränken.
Manuka-Honig pur gegessen Entzündungen, Erkältungen, Zahnfleischprobleme und Magen-Darmprobleme lindern soll. Tatsächlich zeigte bei Laborversuchen der Universität Ottowa Manuka-Honig eine gute Wirksamkeit gegen Erreger von Nasennebenhöhlenentzündungen. Am bekanntesten ist der Honig für seine Wirkung gegen Pathogene wie Bakterien und Viren. Verantwortlich dafür ist beispielsweise das Pinostrobin, das dem Honig seine dunkle Farbe verleiht. Die absolute Einzigartikeit des Manuka-Honigs entsteht durch den hohen, natürlich enthaltenen Wirkstoff Polyphenol-Methylglyoxal (MGO). Je reifer der neuseeländische Manuka Honig ist, desto höher fällt auch der MGO-Gehalt aus.
Um die MGO-Angabe zu garantieren, muss jede Imkerei Neuseelands den Honig von der staatlichen Zertifizierungsstelle auf seinen MGO-Gehalt testen lassen. Wirklich hochwertiger Manuka-Honig hat einen seltenen Mindestgehalt von sage und schreibe 514+! Ein solcher Wert macht ein Produkt außerordentlich wertvoll, denn je höher der MGO-Gehalt ist, desto aktiver entfaltet das Produkt sein breites Wirkungsspektrum. So kann man Manuka-Honig mit diesem hohen MGO-Gehalt hervorragend nutzen, um beispielsweise das gesunde Immunsystem positiv zu unterstützen. Die Nasennebenhöhlen, den Magen-Darm-Trakt und den Harnwegs-, Blasen- und Prostatabereich. Viele Keime und Viren mögen diesen hohen MGO-Gehalt ganz und gar nicht. Und somit bestätigen mittlerweile auch mehrere Studien, dass Manuka-Honig eine hohe antibakterielle Wirkung besitzt. Übrigens konnten in einer Untersuchung der TU Dresden der antibakterielle Einfluss und besonders die bakteriziden Eigenschaften von MGO nachgewiesen werden.
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