Vor 5000 Jahren im riesigen chinesischen Reich: Shennong, einer der drei Erhabenen Urkaiser Chinas, die als Gründer der Kultur betrachtet werden, arbeitet an seinem Werk „Shennong ben cao jing“. „Heilkräuterklassiker nach Shennong“ ist ein chinesisches Buch über Ackerbau und Heilpflanzen und soll aus drei Bänden bestanden haben, die verschiedene Heil- und Arzneipflanzen dargestellt haben. Ein Thema in dem leider verlorengegangenen Werk ist der Ingwer.
Ingwer ist eine der ältesten Nutzpflanzen der Menschheit und als Gewürz aus vielen Gerichten nicht mehr wegzudenken. Die Pflanze wächst in den Tropen und Subtropen. Er wird traditionell in Ländern wie Sri Lanka, Indien, Indonesien, Vietnam, China, Japan, Taiwan, Australien, Frankreich und Nigeria sowie in Südamerika angebaut. Die Heimat der Ingwerpflanze ist nicht sicher bekannt. Möglicherweise hat sie ihren Ursprung in Sri Lanka oder auf den pazifischen Inseln.
Apropos China: Der taoistische Arzt Tao Hongjing (452 bis 536) unterschied in seiner Sammlung von Rezepten berühmter Ärzte zwischen rohem Ingwer und getrocknetem Ingwer. Diese Unterscheidung gilt bis heute und den unterschiedlichen Zustandsformen werden bis heute unterschiedliche Wirkungsebenen zugeschrieben. So wehrt roher Ingwer auf der Körperoberfläche die von außen eindringende Krankheit („Erkältung“) ab. Er wärmt das obere Verdauungssystem („Milz“ und „Magen“), löst Schleim und lindert Husten. Getrockneter Ingwer wiederum wärmt laut Tao Hongjing das obere Verdauungssystem und beseitigt Schleim bei Atemnot – wirkt also nicht auf die Körperoberfläche ein. Und auch in der Antike und im Mittelalter bis in die Neuzeit hinein haben bekannte Ärzte wie Plinius, Avicenna und Hildegard von Bingen die besondere Wirkung des Ingwers herausgestellt.
Im Mittelalter heilte man fast jedes Zipperlein mit Ingwer
Die Anbaugebiete für Ingwer liegen in den Tropen und Subtropen. Mit einer Fläche von 172.028 Hektar (2018) hat Indien das flächenmäßig größte Anbaugebiet weltweit (46,1 Prozent von 373.121 Hektar). Indien ist zugleich mengenmäßig größter Produzent, allerdings meist für den Eigenbedarf. 2018 wurden laut der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation FAO weltweit etwa 2,8 Millionen Tonnen Ingwer produziert.
Nun sieht man es der Pflanze vielleicht auf den ersten Blick nicht unbedingt an, aber in ihr steckt eine ordentliche Portion Gesundheit und sie hat jede Menge positive Auswirkungen auf den Körper. Die Rede ist von der Wunderknolle Ingwer und damit von einer der wichtigsten bekannten Heilpflanzen. Im Mittelalter heilte man fast jedes Zipperlein mit ihr. Nach dem Mittelalter ist die Knolle allerdings für lange Zeit in Vergessenheit geraten. Dabei lassen sich mit der exotischen Wurzel nicht nur köstliche – nicht nur asiatische – Gerichte
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