Schönerweise existieren viele natürliche Vitalstoffe, die durch die Allergiezeit helfen können und auch noch sonst eine erstaunliche gesundheitsfördernde Wirkung haben.
Man mag es kaum glaube, aber es gibt neben der Covid-19-Pandemie auch noch weitere gesundheitliche Themen, die zig Millionen Menschen belasten und die sich nicht durch Impfung und Lockdown bekämpfen lassen. Derzeit gilt: Mit dem Frühling startet auch die Pollensaison. Dann heißt es wieder für viele: Heuschnupfenzeit mit geröteten Augen, Dauerniesen, Atemproblemen, Kopfschmerzen! Etwa zwölf Millionen Menschen leiden in Deutschland an Heuschnupfen (fast 15 Prozent). Zu dieser Einschätzung kommen Wissenschaftler des Robert Koch-Instituts durch die Auswertung von ärztlichen Interviews mit rund 8000 Personen. Die Weltgesundheitsorganisation WHO warnt mittlerweile vor Allergien als ernst zu nehmende Gesundheitsgefährdung mit nahezu pandemischen Ausmaßen.
Die wesentlichsten allergieauslösenden Pollen stammen von Bäumen, Gräsern und Kräutern. Bei der Stiftung ECARF heißt es: „Verursacher der Allergie ist der Pollen beziehungsweise der Blütenstaub windbestäubter Pflanzen. Er besteht aus einzelnen Pollenkörnen, die das männliche Erbgut enthalten. Während insektenbestäubte Pflanzen zur Blütezeit weniger Pollen produzieren, müssen windbestäubte Pflanzen viele Pollen freisetzen, um die Bestäubung zu sichern. Der leichte Blütenstaub kann einige hundert Kilometer weit fliegen. Je windiger es ist, desto weiter und zahlreicher wird der Pollen verbreitet, bei Regen sinkt er eher zu Boden ab und verursacht weniger Beschwerden (Gewitter kann allerdings verstärkend wirken). Bei manchen Allergien genügen bereits wenige Pollenkörner, um eine heftige Reaktion auszulösen. So reichen beispielsweise sechs Roggen-Pollenkörner pro Quadratmeter Luft, um bei sensibilisierten Menschen eine allergische Reaktion zu provozieren.“ Zum Vergleich: eine einzige Roggenähre gibt mehrere Millionen Pollenkörner ab. Bemerkbar mache sich der Heuschnupfen typischerweise vor dem 25. Lebensjahr, meistens bei Kindern zwischen acht und 16. Inzwischen entwickeln laut ECARF aber auch immer mehr Menschen jenseits der 50 erstmalig eine Pollenallergie.
Äpfel oder Haselnüsse gefährlich für Birkenpollen-Allergiker
Übrigens: Häufig leiden Menschen mit einer Pollenallergie auch unter einer Allergie gegen bestimmte Nahrungsmittel. So können beispielsweise rohe Äpfel oder Haselnüsse bei Birkenpollen-Allergikern ein Jucken im Rachenraum oder Schwellungen im Mundbereich auslösen. Das bereits sensibilisierte Immunsystem der Heuschnupfen-Betroffenen stuft dann nicht nur die Pollen, sondern auch bestimmtes Obst- oder Gemüse, Nüsse oder Gewürze als „gefährlich“ ein und löst eine allergische Reaktion aus, heißt es bei der Stiftung.
Doch was passiert bei einer allergischen Reaktion überhaupt? Im Wesentlichen ist eine Allergie eine überschießende Reaktion des Immunsystems auf eigentlich harmlose Eiweißbestandteile. Beim Heuschnupfen reagiert das Immunsystem fälschlicherweise auf die Eiweißbestandteile der Pollen von Bäumen und der Blüten von Gräsern. Bei der Pollenallergie werden in erster Linie die Entzündungsbotenstoffe Histamin und Leukotriene ausgeschüttet, die dann zu den klassischen Beschwerden führen. Heuschnupfen ist somit eine Überreaktion des Immunsystems. Und was kann man gegen diese tun? Auf den ersten Blick scheint es zwar, dass ein noch stärkeres Immunsystem zu schlimmeren Reaktionen führen dürfte, aber dem ist nicht so.
Anaphylaxie ist die stärkste allergische Reaktion
Die Haut- und Atemreizungen und das dauernde Naselaufen sind wirklich lästig - und für die Betroffenen auch noch hochgefährlich. Zwar hält sich das Märchen, dass Allergien nicht tödlich seien. Aber es sterben im Durchschnitt mehrere Tausend Menschen pro Jahr in Deutschland an allergischen Reaktionen. Die extremste Form der allergischen Reaktion nennt man Anaphylaxie. „Eine Anaphylaxie ist die stärkste allergische Reaktion. Sie zeichnet sich dadurch aus, dass der gesamte Organismus reagiert. Das heißt, mindestens zwei verschiedene Organsysteme (zum Beispiel Haut, Atemwege, Magen-Darm-Trakt und/oder Herzkreislaufsystem) sind gleichzeitig betroffen, eine Reaktion tritt immer innerhalb kurzer Zeit nach Allergenkontakt auf und der Allgemeinzustand kann sich rasch verschlechtern. Da eine Anaphylaxie im schlimmsten Fall sehr schnell lebensbedrohlich verlaufen kann, ist sie immer als medizinischer Notfall einzustufen, der sofort behandelt werden muss! Alle durch eine Allergie ausgelösten Symptome können an einer Anaphylaxie beteiligt sein“, heißt es bei der Techniker Krankenkasse.
Wer das Gefühl hat, unter einer Allergie zu leiden, sollte einen entsprechenden Facharzt oder eine Fachärztin für Allergologie aufsuchen. Denn ein Facharzt für Allergologie ist auf die Diagnose und Behandlung allergischer Erkrankungen spezialisiert. Damit ist nicht zu spaßen und es ist erst recht nicht ehrenrührig, eine Allergie zuzugeben und alles dafür zu tun, Gesundheit und Lebensqualität dadurch nicht über die Maßen einzuschränken.
Gesunde und vitaminreiche Ernährung hilfreich beim Kampf gegen die Pollen
Schönerweise existieren viele natürliche Vitalstoffe, die durch die Allergiezeit helfen können und auch noch sonst eine erstaunliche gesundheitsfördernde Wirkung haben. Eine gesunde und vitaminreiche Ernährung kann beim Kampf gegen die Pollen mitunter sehr hilfreich sein, ebenso wie die Harmonisierung und Stärkung des Immunsystems. Möglich ist dies mit einer Kombination aus natürlichen Substanzen wie Hopfenextrakt, Braunalge, Rosenwurz, Kakao, Gelbwurzelextrakt und Vitamin C. Hopfenextrakt enthält Vitamine B2, B6, Panthenolsäure sowie Niacin. Diese wirken stoffwechselanregend und stärken – ganz wichtig – das Immunsystem. Rosenwurz wird seit mehr als 3000 Jahren als natürliches Tonikum zur Steigerung der Energie und Stärkung der Lebenskraft verwendet. Kakao hat eine antioxidative Wirkung und regt zudem die Endorphin-Ausschüttung an. Glückshormone sind also garantiert! Die Gelbwurzel stärkt nicht nur das Immunsystem – genauso wie auch die Braunalge –, sie wirkt sich auch noch positiv auf die Atemwege aus. Und Vitamin C ist wohl der bekannteste Immunsystem-Booster. Es übernimmt zahlreiche Schutzfunktionen für unseren Körper, so dass Allergiker der Pollenzeit auf jeden Fall gelassener entgegensehen können.
Schwarzkümmelöl beispielsweise kann vorbeugend oder bei akuten Beschwerden eingesetzt werden. Seine ungesättigten Fettsäuren wirken entzündungshemmend und antiallergisch. Einzunehmen ist es als Öl oder in geschmacksneutraleren Kapseln. Wer unter juckenden Augen leidet, kann sich mit Kompressen mit Augentrost helfen. Dazu übergießen Allergiker einen Esslöffel Augentrost mit einem Viertelliter kochendem Wasser, anschließend filtern und abkühlen lassen. Damit können sterile Kompressen getränkt und auf die Augen gelegt werden.
Sanddornöl, Manuka-Honig und Propolis als interessante Vitalstoffe
Tritt der Heuschnupfen in Verbindung mit bronchialer Verschleimung und Husten auf, hilft es, mit Salzwasser oder Fenchelöl zu inhalieren. Sanddornöl empfiehlt sich zum Einreiben gereizter Nasenschleimhäute. Manuka-Honig mit hohem MGO-Gehalt (die antibakteriell aktive Komponente Methylglyoxal) kann vorbeugend in der pollenfreien Zeit, aber auch im akuten Stadium eingenommen werden. Auch der regelmäßige Konsum regionalen Honigs soll helfen, weil sich der Körper so desensibilisieren und sich auf die lokal vorkommenden Pollen einstellen kann.
Propolis stärkt das Immunsystem und hemmt die Histaminausschüttung. Äußerlich als Salbe angewendet, kann es gereizte Nasenschleimhäute beruhigend. Zudem wirkt es bakterienhemmend. Zu den beliebten und bewährten Hausmitteln gehören immer auch Teerezepte, etwa Tee aus antibakterieller und entzündungshemmender Schafsgarbe, Mariendistel zur Reduktion der Histaminfreisetzung oder Brennnessel, welche die Histaminausschüttung blockiert. Salbeitee wirkt desinfizierend. Die Erkältungsallzweckwaffe Ingwer hilft auch bei allergischem Schnupfen. Die Belastung durch Pollen kann auch gesenkt werden, indem die Wohnung regelmäßig gesaugt, in pollenarmen Zeiten gelüftet und draußen getragene Wäsche nicht im Schlafzimmer aufbewahrt wird.
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